Bestands- und Zustandserfassung privater Grundstücksentwässerungsanlagen (GEA)
Veranlassung
Der Auftraggeber hat im Rahmen der Eigenüberwachungsverordnung (EÜV) im Ortsteil Unterbrunnenreuth erhöhte Fremdwasserzuflüsse identifiziert. Um die Reduktion der Fremdwassermenge zu erwirken ist, neben der Sanierung der öffentlichen Kanalisation, auch die eine Sanierung der privaten Entwässerungsanlagen notwendig, da diese Bestandteile mit der gesamten Kanalisation eine funktionale Einheit bilden. Zur Unterstützung der Grundstückseigentümer wird die Bestands- und Zustandserfassung der privaten Grundstücksentwässerungsanlagen durch die Ingolstädter Kommunalbetriebe AöR (INKB) durchgeführt.
Aufgabenstellung
- Übernahme und Aufarbeitung Bestandsdaten bzw. Grundlagen
- Ausschreibung und Vergabe von Leistungen zur Bestands- und Zustandserfassung der privaten Grundstücksentwässerungsanlagen
- Datenübernahme und -prüfung der Untersuchungsdaten
- Zustandsbewertung und Sanierungsempfehlung für die Grundstücksentwässerungsanlagen
Vorgehensweise
Zur Feststellung des Leitungsverlaufs und Zustands wurde eine optische Inspektion beauftragt und betreut. Folgende Arbeitsschritte wurden für das Sanierungskonzept durchgeführt:
- Überprüfen, der bereits bestehenden Bestandsunterlagen
- Ausschreibung und Vergabe von Leistungen zur Bestands- und Zustandserfassung von Grundstücksentwässerungsanlagen
- Einmessen der Entwässerungsobjekte (Schächte, Regenfallrohre, etc.)
- Optische Inspektion mittels abbiegefähiger Schiebekamera, schwenkbaren Farb-Videokamera und integrierter Satelliten-technik
- Feststellung Leitungsverlauf mittels Sensortechnik im UTM-Koordinatensystem
- Aufnahme Schachtzustand
- Erstellung Kanalstammdaten und Kanalbestandspläne
- Zustandsbewertung aller Objekte anhand der Schutzziele Dichtheit, Standsicherheit und Betriebssicherheit
- Ermittlung des Sanierungs- und Handlungsbedarfs individuell für jede Grundstücksentwässerungsanlage
- Festlegung der Sanierungsart auf Grund-lage der Zustandsbewertung
- Erstellung eines Sanierungsplans und einer Handlungsempfehlung individuell für jede Grundstücksentwässerungsanlage
Randbedingungen
- Bestandsunterlagen der einzelnen Grundstücksentwässerungsanlagen lagen im Vorfeld der Untersuchung nicht vor.
- Das Untersuchungsgebiet wird weitestgehend im Trennsystem entwässert.
- Eine Herausforderung für die Feststellung des Leitungsverlauf war die hohe Anzahl an Abzweigen und Bögen. Teilweise mussten die Leitungen vom Anschluss innerhalb des Gebäudes inspiziert werden, um einen vollständigen Leitungsverlauf festzustellen. Dadurch war ein hoher Bedarf an Abstimmung mit den Anliegern erforderlich.
Auftraggeber
Ingolstädter Kommunalbetriebe AöR
Zeitraum
2020 bis 2022
Kennwerte
- 426 untersuchte Grundstücke
- Durchschnittlich 3-4 Leitungen je Grundstücksentwässerungsanlage
- Mittlere Leitungslänge von ca. 27,8 m