Instandsetzung eines Regenwasserkanal (Sanierung Asbestrohre)

Aufgabenstellung

Instandsetzung eines Regenwasserkanals der Hangarstraße West in Zusammenhang mit der wasserwirtschaftlichen Erschließung des Geländes des ehemaligen Flughafens Tegel. Renovierung eines Regenwasserkanals AZ DN 300 bis DN 900 mit vor Ort härtenden Schlauchlinern. Neubau von Schächten, Renovierung / Erneuerung der Hausanschlüsse und Straßenabläufe. Beauftragt sind die Leistungsphasen 1 bis 6.

Aufgabenstellung

  • Übernahme und Aufarbeitung Bestandsdaten bzw. Grundlagen
  • Ausschreibung und Vergabe von Leistungen zur Bestands- und Zustandserfassung von Grundstücksentwässerungsanlagen
  • Datenübernahme und -prüfung der Untersuchungsdaten
  • Zustandsbewertung und Sanierungsempfehlung für die Grundstücksentwässerungsanlagen

Vorgehensweise

Der Anfang der 1970er Jahre gebaute westliche Teil des Regenwassernetzes des ehemaligen Flughafengeländes besteht zum Großteil aus Asbestzementrohren sowie Schachtfertigteilen aus Asbestzement. Ziel des Projektes ist das Gefährdungspotenzial des Rohrwerkstoffes auf ein Minimum zu reduzieren, um die Sicherheit und Gesundheit von Menschen und der Umwelt zu gewährleisten.

Zur Überprüfung der Baustoffe wurden repräsentative Proben durch eine akkreditierte Fachfirma entnommen und in einem Umweltlabor analysiert.

Basierend auf der bestätigten Asbestkontamination der Baustoffe wird mit dem Rückbau der Fertigteilschächte (DN 1000) begonnen. Bei dem Rückbau der Schächte ist gesteigerte Aufmerksamkeit auf die Einhaltung der TRGS 519 sowie der GefStoffV zu legen, um eine Exposition von Menschen und Umwelt zu verhindern. Die rückgebauten Schächte werden durch Beton-Fertigteilschächte (DN 1000 – DN 1200) erneuert und wieder an den Bestandskanal angebunden.

Parallel zu der Erneuerung der Schächte werden neue Straßenabläufe und Anschlussleitungen in offener Bauweise hergestellt. Bei dem Anschluss der Anschlussleitungen an den Bestandskanal (Anschlussleitungen und Haltungen) gelten ebenfalls die verschärften Arbeitsschutzrichtlinien, die sich aus der TRGS 519 ergeben.

Angesichts des guten baulichen Zustands und der relativ großen Einbautiefe der Kanalhaltungen, wurde sich für eine Renovierung der Asbestzementhaltungen und -anschlussleitungen (DN 150 bis DN 900) mit vor Ort härtenden Schlauchlinern entschieden. Durch die Renovierung der Haltungen und Anschlussleitungen werden die Asbestzementfasern passiviert und stellen kein Risiko für Mensch und Umwelt dar.

Da aufgrund des baulichen Zustandes keine vorbereitenden Fräsarbeiten notwendig sind, geht das größte Risiko zur Freisetzung von Asbestfasern von der Hochdruckreinigung aus. Durch eine Luftschleierabsperrung kann das Risiko einer Exposition vermieden werden.

Bei dem Umgang mit asbesthaltigen Materialien sind auch bei der Lagerung auf der Baustelle, dem Transport und der Entsorgung gesonderte Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Die Arbeiten müssen daher durch qualifizierte Fachunternehmen durchgeführt werden.

Randbedingungen

  • Sanierung von Regenwasserhaltungen bis DN 900 bei laufendem Betrieb
  • Sanierung von Anschlussleitungen mit Dimensionssprüngen
  • Arbeiten an bestehende Leitungen und Schächte aus Asbestzement
  • Schächte liegen zum Teil im Grundwasser

    Auftraggeber

    Tegel Projekt GmbH

    Zeitraum

    2020 bis 2022

    Kennwerte

    • DN 200 Schlauchliner – 75 m
    • DN 300 Schlauchliner – 250 m
    • DN 600 Schlauchliner – 54 m
    • DN 700 Schlauchliner – 159 m
    • DN 800 Schlauchliner – 141 m
    • DN 900 Schlauchliner – 103 m
    • Renovierung mit Schlauchliner von Anschlussleitungen (DN 150 – DN 200) – 468 m
    • Abbruch/Neubau Schächte – 12 Stück
    • Teilerneuerung Schachtbauwerke – 10 Stück
    • Neubau Straßenabläufe – 14 Stück
    • Neubau von Anschlussleitungen – 162 m